Psychotherapie von Ängsten, Phobien und Panik
Angst bezeichnet eine Reaktion auf Gefahrenreize, die sich in körperlichen Reaktionen wie Herzrasen, Schwitzen und anderen Symptomen sowie in psychischen Symptomen wie Unwohlsein oder Unruhe zeigt, wobei der Betroffene versucht, die Gefahrenquelle auszuschalten oder ihr zu entkommen. Angst vor realen Bedrohungen ist sinnvoll, denn die körperlichen Ausdrucksformen der Angst sollen den Körper auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vorbereiten, während die psychischen Ausdrucksformen das Individuum schützen, indem Gefahrensituationen vermieden oder mit erhöhter Vigilanz durchstanden werden.
Nothing is permanent in this world.
Not even our problems.
Ängste und Panikstörungen zählen mittlerweile zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Weiters treten neben den Angststörungen oft noch weitere psychische Erkrankungen auf (Komorbidität).
Ohne entsprechende Behandlung nehmen Angststörungen leider recht oft einen chronischen Verlauf und sind in Folge noch schwieriger zu behandeln.
Die Spontanremissionsrate, also das Abklingen der Erkrankung ohne Behandlungseingriff, ist auch eher niedrig. Auch die Rezidivbeigung ist - trotz bei pharmako- und psychotherapeutischer Behandlung - definitiv nicht unerheblich.
Für die Betroffenen bedeutet die Erkrankung meist erhebliche Einschränkungen in der Lebensqualität, des sozialen Status und letztlich auch Bedrohung der finanziellen Situation - denn bei fehlender bzw. unzureichender Therapie sind langandauernde Krankenstände und sogar Frühberentung typische Schicksale.
Therapie
Der wichtigste Schritt in der Therapie ist die korrekte Diagnose - denn trotz Häufigkeit werden von Hausärzten die vielfältigen Ausprägungen und Symptome von Angststörungen in knapp der Hälfte aller Fälle nicht korrekt erkannt und in Folge auch nicht korrekt behandelt.
Der nächste entscheidende Schritt ist die Therapie-Wahl des Therapeuten. Die S3-Leitlinie der Angststörungen empfiehlt Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) in vielen Fälle als das Mittel der Wahl für die Behandlung von Ängsten - denn keine andere Psychotherapie-Richtung bietet einen derartig umfassende Methoden-Vielfalt wie die Verhaltenstherapie. Allerdings sind gerade bei Hausärzten Psychopharmaka die erste Verschreibung - und das obwohl die S3-Leitlinie dies primär bei akuten mittleren und schweren Ängsten erst einzusetzen empfiehlt.
Bei frühem bzw. rechtzeitigem Behandlungsbeginn sind die Heilungserfolge insgesamt positiv und hoch!